A B C D E F G H I

J K L M N O P Q R

S T U V W Y Z

Glossar zu Begriffen in der Wirtschaft

(mit einigen Begriffen zum Internet)

M

magisches Viereck
Mahnung
Management Audit
Management Buy In
Management Buy Out
Management by Balanced Scorecard
Management Development
mangelhafte Lieferung
Mantelkauf
Marken
Markt
Marktanalyse/Marktforschung
Marktbeobachtung
Marktprognose
Maschinenstundensatz
Maschinenversicherung
Massenfertigung

Material-Controlling
Matrixorganisation
Mehrfachbeschäftigung
Mehrwertsteuer
Meldefrist/Anzeigefrist
Metasuchmaschine
Minderung
Mindestgewinn
Mindestreserve
Mitarbeiterbeteiligung
Mitbestimmung
Mitunternehmer
Mobbing
Mobility Management
Modem
Monetarismus
Mutterschaftsgeld



magisches Viereck:
Gemäß dem Stabilitätsgesetz sollen die Organe der Wirschaftspolitik folgende vier Hauptziele verfolgen:

  1. Erreichen eines hohen Beschäftigungsstandes
  2. Vermeidung von Inflation
  3. Erzielen eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts
  4. Erreichen eines stetigen Wirtschaftswachstums

Mahnung:
Eine Mahnung ist die - schriftliche oder mündliche - Aufforderung an den Schuldner, die geschuldete Leistung zu erbringen. Eine Mahnung ist also eine formfreie, einseitig empfangsbedürftige Willenserklärung.
Es ist wichtig, nachweisen zu können, daß der Schuldner die Mahnung erhalten hat. Der Gläubiger muß - sollte der Schuldner bestreiten, jemals etwas erhalten zu haben - den Zugang beweisen können. Das kann entweder durch Zeugen (Mit-Hörer bei Gesprächen, Telefongesprächen oder beim Einwerfen der schriftlichen Mahnung in den Hausbriefkasten) oder durch Schriftstücke, z.B. öffentliche Zustellung oder Einschreiben mit Rückschein geschehen. Bei absolut zahlungsunwilligen Schuldnern ist oft ein schärferer Ton angebracht, um zu zeigen, daß die Geduld zu Ende geht.

Beispiel:
...konnten wir trotz mehrfacher Mahnungen am (1.)... (Datum), am (2.)... (Datum), am (3.)... (Datum) und am (4.)... (Datum) Ihre Zahlung über ... EUR noch nicht verzeichnen.
Wir fordern Sie deshalb letztmals auf, diese bis spätestens zum (5.).... (Datum) zu erledigen.
Sollte auch diese Frist fruchtlos verlaufen, werden wir ohne weitere Ankündigungen gerichtliche Schritte in die Wege leiten ...

Management Audit:
Das Management Audit analysiert die Stärken und Schwächen des betriebsinternen Managements.
Unternehmensleitungen vertrauen nicht auf die eigene Einschätzung, sondern lassen außenstehende Berater eine Beurteilung ihrer Führungskräfte durchführen. Mit Hilfe des Management Audit liefert die Beratungsgesellschaft eine Art Management-Bilanz. Verschiedene Anbieter von Management Audits haben dafür unterschiedliche Systeme entwickelt, die den Problemstellungen angepaßt werden können. Im Grundsatz werden die Anforderungsprofile mit den tatsächlichen Ergebnissen, Potentialen und Kompetenzen in den einzelnen Positionen verglichen.

Management Buy In:
Wird das Unternehmen von fremdem Management gekauft, so spricht man von Management Buy In (Gegensatz: Management Buy Out, bei dem das Unternehmen von betriebseigenem Management gekauft wird).
Management Buy In wird vor allem dann praktiziert, wenn zusätzliches Know how in das Unternehmen gebracht werden soll.

Vorteile des Management Buy In:

  • Erfahrungen des einkaufenden Managements werden genutzt;
  • Geschäftsverbindungen zusätzlich eingebracht und generell werden verkrustete Strukturen besser aufgebrochen.

Nachteile des Management Buy In:

  • Bewährte Strukturen und Geschäftsbeziehungen können vorschnell aufgegeben werden;
  • Unsicherheiten bei den Mitarbeitern durch die neue Führungsmannschaft

Management Buy Out:
Kauft das Management das eigene Unternehmen, so wird dies als Management Buy Out bezeichnet (Gegensatz: Management Buy In, bei dem das Unternehmen von betriebsfremdem Management gekauft wird). Häufig geschieht dies als Nachfolgeregelung bei Familienunternehmen, in ostdeutschen Ländern auch als Reprivatisierung oder bei der Ausgliederung von Unternehmensteilen oder Geschäftsbereichen in Konzernen.
Management Buy Out wird vor allem dann praktiziert, wenn das Know how im Unternehmen gehalten werden soll und die Geschäftsbeziehungen kontinuierlich fortgeführt werden müssen. Außerdem werden neben dem Fortbestand des Unternehmens Arbeitsplätze gesichert. Letztlich ist Management Buy Out eine Art der Mitarbeiterbeteiligung.

Vorteile des Management Buy Out:

  • Know how bleibt im Betrieb;
  • bewährte Geschäftsbeziehungen werden erhalten; Motivationsschub im Management.

Nachteile des Management Buy Out:

  • Mögliches Ausbooten von Familienmitgliedern
  • vieles bleibt beim alten
  • mögliche Seilschaften hindern am frischen Wind
  • hoher Anteil von Fremdkapital.

Siehe Management Buy In

Management by Balanced Scorecard:
Management by Balanced Scorecard beschreibt die Strategie, den Umgang und die Auswahl der Kennziffern für den Balanced Scorecard. Das Verfahren erlaubt es, spezifische Strategien eines Unternehmens oder einer Geschäftseinheit anschaulich abzubilden, und in meßbare Vorhaben und konkrete Aktionen zu übersetzen.

Management Development:
Management Development ist jener Bereich der Mitarbeiterförderung, der sich mit der Ausbildung und Heranbildung von Führungskräften beschäftigt.
Zum Management Development gehört eine individuelle Betreuung, ein individueller Karriereplan und Entwicklungspläne Training-on-the-Job bzw. Training-off-the-Job. Die Nachwuchsführungskräfte werden entsprechend der Unternehmensziele in Einklang mit den individuellen Potentialen organisiert gefördert, wobei die Motivation der Führungskräfte selbst abgestellt wird. Als Teil einer langfristigen Personalplanung im Management wird Management Development als Aufgabe der Unternehmensleitung verstanden und initiiert.

mangelhafte Lieferung:
Mängel an einer gelieferten Sache liegen dann vor, wenn eine Sache mit Fehlern behaftet ist oder eine zugesicherte Eigenschaft fehlt.

Beispiele: liefert jemand

  • Hefekuchen statt Mürbekuchen = Mangel in der Art
  • zu viel oder zuwenig = Mangel in der Menge
  • zerbrochener Kuchen = Mangel in der Beschaffenheit
  • verdorbener Kuchen = Mangel in der Qualität
  • Kuchen der nicht wie zugesichert zwei Wochen frisch schmeckt = Mangel
  • in der Qualität wegen fehlen einer zugesicherten Eigenschaft
  • Kuchenteigmischung der wegen eines Herstellungangel

Der Kunde hat bei Einhaltung der Rügepflicht (Kaufleute bei offnem Mangel sofort; verdeckter Mangel sofort nach bekannt werden, spätestens innerhalb 6 Monaten; bei arglistig verschwiegenen Mängel 30 Jahre) folgende Rechte :

  1. Umtausch,
  2. Minderung,
  3. Schadensersatz und
  4. Wandlung

Mantelkauf:
Unter Mantelkauf versteht man den Erwerb von Geschäftsanteilen einer GmbH, die zum Zeitpunkt des Kaufes in der Regel ihre wirtschaftliche Tätigkeit eingestellt hat und im wesentlichen vermögenslos ist. Es gibt auch solche GmbHs, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit nie oder nie richtig aufgenommen haben.
Hauptzweck des Erwerbs solcher Mäntel war es früher, den in der Steuerbilanz einer GmbH ausgewiesenen Verlustvortrag zu nutzen. Bei der juristischen Person GmbH bleiben die Verluste bei der Gesellschaft bestehen, so daß bei Erwerb einer solchen Gesellschaft für den Erwerber ein Verlustvortrag vorhanden ist. Diesen Verlustverrechnungsmöglichkeiten haben die Steuergesetzgeber zwischenzeitlich einen Riegel vorgeschoben, so daß entsprechenden Angeboten hier - sowohl von Käufer- als auch Verkäuferseiten - mit größter Vorsicht zu begegnen ist. Auch gesellschaftsrechtlich kann ein Mantelkauf mit Problemen behaftet sein, dann nämlich, wenn die GmbH, deren Mantel gekauft werden soll, im wesentlichen vermögenslos ist. In solchen Fällen muß damit gerechnet werden, daß beim Kauf eines Mantels die Stammeinlagen nochmals einzuzahlen sind.

Marken:
Marken sind urheberrechtlich geschützte Kennzeichnungen. Die Kennzeichnung von Waren und Dienstleistungen kann durch registrierte Marken, den eigenen bürgerlichen Namen oder den Namen der Firma, durch die Ausstattung der Ware, durch den Titel einer Druckschrift und auch durch eine besondere Geschäftsbezeichnung erfolgen. Neben dem Schutz vor der Nachahmung individueller Kennzeichnungen dienen die Marken auch dem Verbraucher als wichtige Orientierungshilfe in den Warensortimenten und Dienstleistungsangeboten. Das Markengesetz enthält eine vollständige und in sich geschlossene Regelung über den Schutz der im geschäftlichen Verkehr verwendeten Kennzeichnungen (Marken, geschäftliche Bezeichnungen, geographische Herkunftsangaben).

Beispiele: EVIAN Mineralwasser ist ebenso eine Markenbezeichnung wie z.B. der Firmenname Luchterhand oder Produktgruppen wie "Meißner Porzellan".

Bei allen schützenswerten Produkten, Firmennamen und Dienstleistungen kann die Marke vor Nachahmern schützen. Angemeldete und registrierte Marken sind in Deutschland nicht an den Geschäftsbetrieb gebunden. Jede rechtsfähige Person kann somit Inhaber einer eingetragenen Marke werden. Als selbständiges Wirtschaftsgut können Marken und Markenanmeldungen frei veräußert werden. Damit stehen sie auch zur Kreditbesicherung zur Verfügung.

Marketing:
Marketing ist das auf den Markt hin orientierte Denken und Handeln im Unternehmen. Für die konsequente Ausrichtung der Unternehmensstrategie an den Marktverhältnissen wird ein Marketingkonzept entwickelt, das vor allem die marktpolitischen Instrumentarien Produkt-, Preis-, Vertriebs- und Kommunikationspolitik festlegt ( Marketing-Mix).
Die Marketingstrategie ist eine Hauptaufgabe der Unternehmensführung. Sie legt die Ziele fest, die dann in den einzelnen Unternehmensbereichen umgesetzt werden. Die Marketingplanung umfaßt im wesentlichen folgende Aufgaben:

  1. Was benötigt der Markt? (Produkt- oder Programmpolitik wird entwickelt)
  2. Welche Preise sind marktgerecht? Welche Preise werden akzeptiert? (Preispolitik als Marketinginstrument bei Produkteinführungen)
  3. Wie werden diese Produkte verkauft? (Vertriebs- oder Distributionspolitik, Verkaufsorganisation)
  4. Wie wird der Markt auf die Produkte aufmerksam? (Sales Promotion oder Werbung)

Um diesen Marketing-Mix erfolgreich anzuwenden, ist die Marktforschung unerläßlich. Wegen der fortschreitenden Differenzierung der Märkte und den gestiegenen Kundenansprüchen hat sich das klassische strategische Marketing hin zu dem sogenannten Beziehungsmarketing entwickelt, d.h., der wesentliche Bestandteil modernen Marketings ist die Orientierung am Kunden. Die Denkrichtung geht von der Frage aus, was der Kunde braucht und erwartet und nicht, was das Unternehmen anbietet. Die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Kunden bedeutet für das Marketing eine flexible und differenzierte Handhabung der Marketinginstrumente:

  • Service-Marketing,
  • kürzere Produktzyklen,
  • Kunden-Differenzierung,
  • ständiger Anpassungswille,
  • Lernende Organisation.

Markt:
Markt ist der Ort, wo Angebot und Nachfrage nach Gütern und Leistungen aufeinander treffen. Für jedes Gut bilden sich Teilmärkte (Rohstoffmarkt, Fianzmarkt, Aktienmarkt, Arbeitsmarkt und mehr). In der Marktwirtschaft bilden sich im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage die Preise. Bei der Annahme eines "idealen Marktes" gibt es

  1. keine persönlichen Vorlieben (Präferenzen)
  2. Die Güter sind sachlich Gleichartig
  3. Es gibt keine räumlichen Unterschiede zwischen den Nachfragern bzw. Anbietern.
  4. Es gibt keine zeitlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern bzw. Nachfragern
  5. Käufer und Verkäufer haben einen idealen Marktüberblick (Markttranzparenz)

Der Aktienmarkt kommt einem idealen Markt noch am nächsten, die "aufliegenden" Informationen sind aber für einen Aktionär oder Kaufinteressierten immer Daten, nie FAKTEN, außer er arbeitet im entsprechenden Unternehmen, das dann aber "klein" und "übersichtlich" ist, im Unterschied zu den tatsächlichen Unternehmen, die − im allgemeinen von einer Bank − an die Börse geführt werden um neues Kapital (Fremdkapital) zu finden.

Marktanalyse/Marktforschung:
Eine Marktanalyse untersucht den Markt hinsichtlich seiner Kundenpotentiale, Kundenbedürfnisse, seines Finanzvolumens und der Konkurrenzsituation. Die Marktanalyse soll einerseits zeigen, welche Chancen ein Produkt oder eine Dienstleistung auf dem Markt hat und andererseits über die Bedürfnisse der Kunden Aussagen treffen.
Marktforschung ist ein immerwährender Prozeß zur Optimierung eigener Leistungsangebote. Wer neue Produkte einführen will, Werbekampagnen starten will oder zusätzliche Serviceangebote macht, sollte durch Kundenbefragungen (Primärforschung) die Bedürfnisstruktur gegenwärtiger und zukünftiger Kunden erfragen. Mit Hilfe von Fragebogenaktionen, Kundenveranstaltungen, Telefonumfragen oder in persönlichen Gesprächen wird unmittelbare Marktforschung betrieben. Wer die Wirkungen seiner Produkte umfangreicher testen möchte, ist auf die Hilfe von Marktforschungsinstituten angewiesen. Zur Marktanalyse, die ein bestimmtes Gebiet betrifft, eignen sich zu Erhebungen auch statistische Angaben öffentlicher ämter (Wohn- und Gewerbegebiete, Bevölkerungsstruktur, Kaufkraftindikatoren usw.). Werden in einer Aktion Privathaushalte oder Firmen befragt, so eignet sich auch die Beteiligung an sogenannten Omnibus-Umfragen von Marktforschungsinstituten, die die Fragen mehrerer Anbieter bündeln. Siehe Zielgruppenanalyse

Marktbeobachtung:
Die Entwicklung des Marktes wird über einen Zeitraum untersucht. Dabei sollen die Trends festgestellt werden. Siehe auch Marktanalyse, Marktprognose und Panel

Marktprognose:
Sie baut auf den Ergebnissen der Marktanalyse und der Marktbeobachtung auf. Sie soll Aussagen über die künftige Marktsituationen ermöglichen.

Maschinenstundensatz:
Bei der Kalkulation mit Maschinenstundensätzen werden die zurechenbaren Gemeinkosten (maschinenabhänginge Fertigungsgemeinkosten) einer Kostenstelle auf die einzelnen Maschinen verteilt.
Beispiel einer Maschinenstundensatzberechnung:
Die Restgemeinkosten (z.B. Hilfslöhne, soziale Abgaben) werden in einem besonderen Zuschlagsatz berücksichtigt; Zuschlagsgrundlage sind die Fertigungslöhne.

Maschinenversicherung:
Die Maschinenversicherung erstreckt sich auf Maschinen und maschinelle Anlagen. In aller Regel werden mit der Maschinenversicherung unvorhersehbare und plötzlich eintretende Schäden versichert, nicht aber der Verschleiß. Sie wird nach dem Probebetrieb abgeschlossen. Für fahrbare Geräte und Baumaschinen ist die Maschinenversicherung nicht geeignet.

Massenfertigung:
Wenn ein Erzeugnis ohne nennenswerte gewollte Unterschiede in großen Mengen hergestellt wird, dann liegt Massenfertigung vor (Schokoladenfertigung).
Beispiele Massenfertigung:

  • Herstellung von Zahnpasta,
  • von Waschmitteln,
  • von Dosenmilch,
  • von Pulverkaffee,
  • von Filmen,
  • von Diktiergeräten,
  • von Schreibmaschinen,
  • von PCs,
  • von Pkws etc.

Siehe auch Fertigung und Sortenfertigung

Material-Controlling:
Material-Controlling wird das Controlling-System genannt, mit dem die Kostenentwicklung im Materialbereich gesteuert wird. Gezielt werden Ist-Werte mit Plan-Werten verglichen, die Ursachen von möglichen Abweichungen analysiert und Gegenmaßnahmen daraus entwickelt.
Wie hoch der Materialaufwand und dementsprechend dessen Einkauf ist, hängt ganz maßgeblich von der Art des Unternehmens ab. Naturgemäß haben reine Dienstleistungsbetriebe fast kaum materiellen Einsatz - dafür aber höhere Personalkosten. Umgekehrt haben reine Produktionsunternehmen im Vergleich zu den anfallenden Personalkosten hohe Kosten für Materialeinsatz. Handelsbetriebe wiederum haben ebenfalls einen recht niedrigen Materialaufwand, da sie in aller Regel die bezogenen Produkte nahezu unverändert weiterverkaufen. In der Praxis gibt es jede nur denkbare Mischform der genannten Firmentypen. Wer hier Kosten sparen möchte, sollte mit Hilfe des Controlling

  1. regelmäßig Angebote von Fremdleistungen einholen
  2. regelmäßig die Qualität der gelieferten Fremdleistungen überprüfen
  3. die Bezugskosten überprüfen und vergleichen
  4. die erhaltenen Skonti überprüfen und vergleichen,
  5. sowie die Vorratsmengen optimieren.

Matrixorganisation:
Die Matrixorganisation entsteht durch die Überlagerung von funktionsorientierten und objektorientierten Organisationsstrukturen, die formal einer Matrix gleicht. Bei der Matrixorganisation kommt es zu der gewollten Überlagerung von nach Funktionen und Objekten gegliederter Organisation. Damit wird versucht, die Vorteile beider Organisationsformen zu verbinden, d.h. sowohl eine hohe Effizienz bei der Ausführung der betrieblichen Funktionen als auch Flexibilität und schnelle Entscheidungskraft bezüglich einzelner Produkte und Produktgruppen. Innerhalb dieses Organisationsmodells kommt es zur Überschneidung von zwei Kompetenzsystemen, das bedeutet, dass die Mitarbeiter sowohl Vorgesetzten des jeweiligen Funktionsbereiches als auch dem Produkt- oder Projektleiter unterstellt sind:

Vorteil: Überschneidung der Kompetenzsysteme durch eine umfassende Betrachtungsweise der Aufgaben in einer Organisation. Es bestehen direkte Verbindungswege zwischen den leitenden und ausführenden Stellen. Die zum Teil entstehenden Konflikte sind gewollt und verursachen Such-, Lern- und Kommunikationsprozesse.
Nachteil: durch das auftretende Kompetenzgerangel können so genannte Reibungsverluste entstehen. Das heißt, Entscheidungen dauern länger und es werden u.U. "faule Kompromisse" eingegangen, um überhaupt arbeitsfähig zu sein. Die Mitarbeiter in einer Matrixstruktur sehen sich oftmals unklaren Unterstellungsverhältnissen gegenüber. Zudem besteht ein sehr hoher Kommunikations- und Informationsbedarf. Siehe auch Betriebsorganisation

Mehrfachbeschäftigung:
Hat ein Arbeitnehmer mehrere Arbeitsverhältnisse mit unterschiedlichen Arbeitgebern, so spricht man von Mehrfachbeschäftigung. Die Mehrfachbeschäftigung ist grundsätzlich zulässig, wenn der Arbeitnehmer seinen im Arbeitsvertrag eingegangenen Verpflichtungen nachkommt.
Vielfach werden Mehrfachbeschäftigungen in den sogenannten Billigjob- oder Teilzeitbereichen angetroffen. Arbeitsrechtlich darf dabei die Gesamtzeit der höchst zulässigen Arbeitszeit nicht überschritten werden. Mehrfacharbeitsverhältnisse dürfen nicht die Treuepflicht gegenüber einem der Arbeitgeber verletzen (z.B. bei Beschäftigung in Konkurrenzunternehmen). Der Arbeitnehmer entgeht nicht seinen Versicherungsbeiträgen für die Sozialkassen, da für die Versicherungsleistungen die Arbeitsentgelte summiert werden. Die jeweiligen Arbeitgeber zahlen entsprechend ihrer Anteile die hälftigen Sozialversicherungsbeiträge. Gleiches gilt für die Lohnsteuerabzüge.

Mehrwertsteuer (MwStr): Siehe Umsatzsteuer

Meldefrist/Anzeigefrist:
Meldefrist und/oder Anzeigefrist ist die Frist, innerhalb deren bestimmte Tatsachen an Behörden oder Institutionen gemeldet werden müssen. Einige Beispiele für Meldefristen sind im unternehmerischen Bereich:

  • Beginn eines Gewerbes
  • Verlegung eines Gewerbes
  • Ende eines Gewerbes
  • Meldung der versicherungspflichtigen Arbeitnehmer bei der Sozialversicherung
  • Meldungen an Knappschaften
  • Meldungen an Unfallversicherung
  • Meldung der Betriebseröffnung
  • Anzeige der Gründung einer Personen- oder Kapitalgesellschaft
  • Anzeige der Änderung der Rechtsform an das Finanzamt
  • Anzeige der Verlegung der Geschäftsleitung
  • Anzeige der Verlegung des Geschäftssitzes
  • Anzeige der Betriebsaufgabe
  • Lohnsteuervoranmeldungen
  • Umsatzsteuervoranmeldungen

Metasuchmaschine:
Metasuchmaschinen suchen mehrere Suchmaschinen (s. dort) gleichzeitig ab. Sie nehmen die Suchfrage des Benutzers entgegen, wandeln sie in eine für die verschiedenen Suchmaschinen passende Syntax um und schicken sie ab. Die von den Suchmaschinen gelieferten Ergebnisse werden in einer einheitlich gestalteten Trefferliste ausgegeben. Nicht alle Metasuchmaschinen führen eine Dublettenkontrolle durch. Eine der ersten Metasuchmaschinen war der Metacrawler (s. URL Metacrawler), der Alta Vista, Excite, Galaxy, Lycos, Open Text Index, WebCrawler und Yahoo durchsucht. Aktuell und nahzu absolut marktbeherrschend Goooogle (dato 2008).

Siehe hierzu villeicht auch auch Goggelmoggel :-) bei "Alice Hinter den Spiegeln".

Minderung:
Die Minderung ist eine Art der Gewährleistungsansprüche. Ein Käufer hat ein Wahlrecht zwischen den Gewährleistung-Ansprüchen. Er kann entweder verlangen, daß der Kauf rückgängig gemacht wird. In diesem Fall spricht man von Wandelung. Oder er kann verlangen, daß der Kaufpreis gemindert wird. Letzeres wird Minderung genannt.
Das Wahlrecht zwischen Wandelung und Minderung steht dem Käufer solange zu, bis eine der beiden Gewährleistungsarten vom Verkäufer vollzogen ist. Als vollzogen gilt der Gewährleistungsanspruch, wenn sich der Verkäufer auf Verlangen des Käufers mit dem Anspruch einverstanden erklärt. Unerhebliche Mängel, die den Wert der Kaufsache oder deren Tauglichkeit nicht beeinträchtigen, berechtigen normalerweise weder zur Minderung noch zur Wandelung. Entspricht hier der Verkäufer dennoch dem Käuferwunsch, handelt es sich entweder um gesonderte vertragliche Vereinbarungen oder im eine Kulanz-Leistung.

Mindestgewinn:
Kein Unternehmen kann auf Dauer ohne Gewinn überleben. Aber auch beim Gewinn ist ein Mindestbetrag gegeben, unter dem das Unternehmen auf Dauer nicht überlebensfähig ist.
Üblicherweise bezeichnet man als Gewinn (negativer Gewinn = Verlust) den Betrag, der sich aus der Betriebsabrechnung als Unterschied zwischen den Erlösen aller Produkte eines Jahres und den Kosten aller Produkte eines Jahres ergibt. Untergrenze des zu erwirtschaftenden Gewinns (zur Berechnung des Mindest-Gewinns):

Kalkulatorische Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals       ...       +
Unternehmerlohn (nur in Einzel- oder Personenunternehmen)       ...       +
Risiko       ...       +
Substanzverlust       ...       +
      ---------------
Betriebsnotwendiges Kapital = notwendige Kapital, um den Betrieb zu führen,

also Kapital für Grund und Gebäude, das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen. Siehe auch Bilanz, Einnahme-Überschuß-Rechnung oder Gewinnermittlung

Mindestreserve:
Unverzinsliche Einlage von Geschäftsbanken bei der EZB. Die Höhe dieser Einlage wird von der EZB festgelegt, um die Geldmenge zu steuern. Die Höhe der Mindestreservesätze ist abhängig von der Art der Einlagen, die Anleger bei den Geschäftsbanken tätigen.

Mitarbeiterbeteiligung:
Unter Mitarbeiterbeteiligung versteht man die Gesamtheit aller Formen der Vermögensbeteiligung am Kapital oder am Erfolg des Unternehmens. In erweitertem Sinne kann damit auch die Beteiligung an Entscheidungsprozessen im Unternehmen verstanden werden (Mitbestimmung). Grundsätzlich ist bei der materiellen Mitarbeiterbeteiligung zwischen

  1. Erfolgs- und
  2. Kapitalbeteiligung

zu unterscheiden. Erfolgsbeteiligung beschränkt sich auf zusätzliche erfolgsabhängige Zuwendungen, während die Kapitalbeteiligung die rechtliche Situation verändert (Aktien-Beteiligungen, Genossenschafts-Anteile, Stille Gesellschaft, GmbH-Anteile).

Das Unternehmen kann durch verschiedene Mitarbeiterbeteiligungen

  • sowohl direkt die finanzielle Ausstattung des Unternehmens stärken
  • als auch indirekt mit der Erfolgsbeteiligung durch zusätzliche Motivationsschübe die Ertragslage verbessern.

Bei der Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter ist der Hauptvorzug der Zufluß von weiterem Eigenkapital - also eine Finanzierungsvariante. Über den Verkauf von Anteilen des Unternehmens wird Eigenkapital aufgebracht. Das wird allerdings nur dann funktionieren, wenn die Mitarbeiter eine positive Zukunft erwarten. Schwelen Konflikte im Management, läßt sich kaum jemand verlocken, Eigenmittel einzubringen. Die Mitarbeiterbeteiligung bietet:

  1. Rentabilitäts- und
  2. Liquiditäts-Vorteile,
  3. deutliche Zinsvorteile gegenüber Fremdkapital von Kreditinstituten oder Beteiligungskapital.
  4. Aber auch der Mitarbeiter erlangt Renditevorteile.

Mitbestimmung:
Unter Mitbestimmung versteht man die Beteiligung der Mitarbeiter in bestimmten Angelegenheiten des Unternehmens. Grundsätzlich steht es dem Unternehmer frei, alle Mitarbeiter an seinen Entscheidungen zu beteiligen. Aber es steht ihm nicht frei, die Mitbestimmung grundsätzlich zu verweigern. Vielmehr regelt das Betriebsverfassungsgesetz die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Belegschaft, die im allgemeinen durch einen Betriebsrat stellvertretend wahrgenommen werden (Siehe Organe der Betriebsverfassung). Das Mitbestimmungsrecht wird als Beteiligungsrecht des Betriebsrats in personellen und sozialen Angelegenheiten umgesetzt. Dabei gelten abgestufte Beteiligungsrechte:

  • Angefangen von Informations- und Unterrichtungspflichten des Arbeitgebers (z.B. ausgewählte personelle Einzelmaßnahmen)
  • über Beratungs- und Zustimmungsrechte (z.B. Versetzungen, Filialbetriebsgründungen, Umgruppierung)
  • bis hin zu wirklich eigenständigen Mitbestimmungsrechten (z.B. soziale Maßnahmen) reicht die Palette.

Viele Mitbestimmungsrechte sind erzwingbar, d.h. der Unternehmer darf nicht ohne die Zustimmung des Betriebsrats handeln. Mitbestimmung in personellen Angelegenheiten:

  1. Personalplanung
  2. Ausschreibungen von freien Arbeitsplätzen im Unternehmen
  3. Personalfragebogen,
  4. Beurteilungsgrundsätze,
  5. Auswahlrichtlinien
  6. Betriebliche Bildungsmaßnahmen
  7. Personelle Einzelmaßnahmen (z.B. Versetzung)
  8. Mitbestimmung in sozialen Angelegenheiten:
    • Ordnung im Betrieb
    • Arbeitszeitregelungen
    • Entgeltzahlungsmodalitäten
    • Urlaubsregelungen
    • Technische überwachungseinrichtungen
    • Arbeitsschutz
    • Sozialeinrichtungen
    • Entlohnungsgrundsätze
    • Betriebliches Vorschlagswesen
  9. weitere Mitbestimmungs- bzw. Anhörungsrechte hat der Betriebsrat bei Betriebsänderungen
  10. Planungen zu Um- und Neubauten
  11. Planung von technischen Einrichtungen (z.B. Fahrstuhl, Klimaanlagen)
  12. Planung von neuen Arbeitsverfahren
  13. Ausgestaltung von Arbeitsplätzen.

Im Interesse der Unternehmen werden in vielen einzelnen Betrieben die Mitwirkungsrechte auch ohne gesetzliche Vorgaben erweitert. Die Praxis zeigt, daß die Mitbestimmung bei wirtschaftlichen Entscheidungen auch Vorteile für die Unternehmen bringen kann (z.B. Verzicht auf Teile des Arbeitslohns, um die Arbeitsplätze zu halten).

Mitunternehmer:
Mitunternehmer ist ein steuerlicher Begriff. Mitunternehmer sind Gesellschafter einer Personengesellschaft (zu denen auch die GmbH & Co.KG gehört), die Mitunternehmerrisiko tragen und Mitunternehmerinitiative entfalten.
Mitunternehmer sind vor allem die Gesellschafter einer

Dagegen sind die Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft keine Mitunternehmer.

Mobbing: (engl. to mob = anpöbeln)
Mobbing ist der gezielte Psychoterror gegen einzelne Mitarbeiter im Unternehmen. Mobbing kann sowohl von Vorgesetzten als auch von gleichrangigen oder nachrangigen Mitarbeitern ausgehen. Ziel von Mobbing ist die systematische Zersetzung der Persönlichkeit, um die Kündigung oder Versetzung zu erzwingen. Mobbing reicht von

  • Anpöbeleien,
  • Schmähungen,
  • Ausstreuen von Gerüchten,
  • sexuellen Belästigungen
  • bis hin zu verleumderischen Anschuldigungen
  • und Verfälschungen von Arbeitsergebnissen.

Mobbing schädigt nachhaltig den Betriebsfrieden und mindert im Ergebnis den unternehmerischen Erfolg. Abhilfe schafft ein konsequentes Konfliktmanagement seitens der Führungskräfte, das sich intensiv um die Mitarbeiter bemüht. Siehe auch Betriebsrat, Mitbestimmung und der Themenbereich Personal

Mobility Management:
Mobility Management beschreibt die Unterstützung für Mitarbeiter im Ausland. Es ist ein neuer Ausdruck für die Weiterentwicklung des bisherigen Service-Angebots (Relocation Service).
Beim Mobility Management unterstützen Unternehmen mit vielen Auslandsaktivitäten und Entsendungen ihre Mitarbeiter mit Hilfe eines Relocation Service

  • bei der Wohnraumsuche,
  • bei Behördengängen,
  • Rechtsgeschäften und durch neue Dienstleistungen
  • wie interkulturelle Seminare und Möbel-Leasing

Siehe auch Niederlassungsfreiheit

Modem:
Mit einem Modem werden digitale Informationen eines Computers in das analoge Telefonnetz übertragen (Modem = Kunstwort von Modulator und Demodulation), ähnliche gilt für ADSL-Modems, wobei aber die Datenfernübertragungen durch ADSL ungleich schneller erfolgt. Das Modem ermöglicht es, über einen Telefonanschluß mit Hilfe des Computers die Datenfernübertragungen (Online-Dienste, Internet, Mailboxen) zu nutzen. Ein ISDN-Anschluß erspart das Modem, da der Computer dann mit einer eingebauten ISDN-Karte mit dem Telefonanschluß verbunden wird, gleiches gilt ür wireless-lans oder Infrarot-Anschlüsse.
Modems werden nach ihrer Übertragungsgeschwindigkeit unterschieden, die in Bits pro Sekunde gemessen wird: z.B. 33.600 Bits/s (33,6 kBit-Leitung). Siehe E-Mail oder Internet

Monetarismus:
Als Reaktion auf den Keynianismus gebildete volkswirtschaftliche Theorie und geht im wesentlichen auf den Volkswirt Milton Friedmann zurück.

Kernaussagen:
wirtschaftliche Fehlentwicklungen haben nichts mit dem Wirtschaftssystem zu tun. Der Staat trägt die Schuld durch den massiven Eingriff in die Wirtschaft durch steuer- und geldpolitische Maßnahmen. Daraus folgt der Staat hat sich möglichst aus dem Ablauf des Wirtschaftsprozesses herraushalten. Die Geldmengenentwicklung muß möglichst schwankungsfrei gestaltet werden. (Im Widerspruch zur allgemeinen Veränderung des Lebens im Flusse der Zeit)

Mutterschaftsgeld:
Während der Schutzfristen nach dem Mutterschutzgesetz wird von den zuständigen Krankenkassen Mutterschaftsgeld gezahlt.